Die türkische Diaspora in Österreich – Was erklärt den großen Rückhalt Präsident Erdoğans?

Bei den türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Jahr 2023 galt die türkische Diaspora in Österreich als besondere Hochburg des Staatspräsidenten Erdoğan und der regierenden AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi – dt.Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung). Dieses Wahlergebnis wurde in der österreichischen Öffentlichkeit häufig als Indiz für mangelnde Integration und demokratische Werte gewertet, ohne die zugrundeliegenden Einflussfaktoren näher zu untersuchen.

Die vorliegende Analyse widmet sich daher einer detaillierten Betrachtung der türkischen Diaspora in Österreich, einschließlich ihrer sozialen und politischen Identitäten sowie der zivilgesellschaftlichen und institutionellen Strukturen, die eine Rolle spielen.

Sie zeigt auf, wie die AKP ihre heutige hegemoniale Position erreichen konnte, die es ihr ermöglicht, nahezu den gesamten religiös-konservativ-nationalistischen Sektor zu vereinnahmen. Dabei geht die Analyse insbesondere auf die entstandenen AKP-nahen zivilgesellschaftlichen Organisationen und ihre Rolle bei der Verbreitung des AKP-Weltbildes in der Diaspora sowie bei der Mobilisierung der Wähler:innenschaft ein. Gleichzeitig beleuchtet die Analyse, wie die türkische Diaspora von österreichischer Seite Faktoren wie Alltagsrassismus, aber auch einem zunehmend ablehnenden, kulturalisierenden und teilweise rassistischen politischen und öffentlichen Diskurs ausgesetzt ist.

Die Analyse soll damit einen Beitrag zum Verständnis der Popularität Erdoğans und der AKP in der türkischen Diaspora leisten und dabei nicht nur die Einflussnahme der AKP sondern auch die Rolle der österreichischen Politik und der öffentlichen Debatten beleuchten.

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Foto: Samet Kurtkus auf Unsplash